Zoologische Gärten sind sowohl Spiegelbild als auch – im besten Fall – Taktgeber des aktuellen gesellschaftlichen Diskurses zum Mensch-Tier-Verhältnis, zu Fragen des Tier- und Naturschutzes sowie der Arterhaltung. Vor dem Hintergrund der Artenkrise einerseits und einer tendenziell zookritischen Öffentlichkeit andererseits kommt dem gläsernen Zuchtraum des Amphibiums nicht nur eine praktische, sondern auch eine strategische Funktion zu. Viele Zoogründungen in Deutschland gingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf naturwissenschaftlich interessierte Kreise des gehobenen Bürgertums zurück. In jener Zeit des Kolonialismus wurden erstmals Tiere systematisch gesammelt, beschrieben und eben in zoologischen Gärten in entsprechend schicken, meist ethnologisch gestalteten Tierhäusern ausgestellt. Über die Haltungsbedingungen der Tiere war wenig bekannt, sie standen auch nicht im Fokus. Der Zoobesuch war ein teures Vergnügen, das meist den etwas besser gestellten Schichten vorbehalten war, die dadurch ihr Interesse an der Naturwissenschaft bekundeten. Mit den Krisen der 1920er-Jahre gerieten viele Zoos in wirtschaftliche Schieflage, wurden kommunalisiert…