von Holger Vetter

Von Phobien und Briefmarken
Die zweite heute allgemein anerkannte Unterart von T. hermanni ist die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni boettgeri Mojsisovics, 1889), die in Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Griechenland, im Kosovo, in Mazedonien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien, dem europäischen Teil der Türkei und vermutlich im Nordosten Italiens verbreitet ist. Auch wenn Robert Mertens wie erwähnt posthum den „Verlust“ einer validen Unterart mit seinem Namen erlitt, blieb die Ehre, Pate für eine Unterart von T. hermanni gestanden zu haben, sozusagen doch zumindest in der „Senckenberg-Familie“: Der österreichische Zoologe August Mojsisovics von Moisvár, der Testudo hermanni boettgeri im Jahr 1889 aus der Umgebung der Stadt Orșova im Südwesten des heutigen Rumänien beschrieb, benannte sie nach dem deutschen Lehrer, Zoologen und Paläontologen Oskar Boettger (1844–1910; bis etwa 1883 „Böttger“, dann änderte er selbst die Schreibweise seines Namens), dessen berufliches Wirken ebenso wie das von Mertens eng mit dem Senckenbergmuseum verbunden war.

Boettger wurde in Frankfurt am Main geboren, studierte Bergbau an der Bergakademie Freiberg in Sachsen, wechselte aber nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1866 an die Universität Würzburg, um ein Studium der Paläontologie anzuschließen, das er 1869 mit der Promotion krönte. Im Anschluss absolvierte er in Gießen noch ein Lehramtsstudium, und so trat er in den Schuldienst als Lehrer für Naturwissenschaften, anfangs in Offenbach und später in seiner Heimatstadt Frankfurt.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 60